Intromusik: terrasound.de
Je unübersichtlicher die Lage, desto lauter die Ansprüche, recht zu haben: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal das Maul aufreißen. Das politisch-kulturelle Klima kippt insgesamt Richtung Erregung, Beschimpfung und Verteufelung. Empörung braucht Rudelbildung. Der erste Blick gilt der Frage, wer ist für mich, wer ist gegen mich und dann fallen die Rudel übereinander her.
Geschrieben und gesprochen von Joe Kerr
Weitere Folgen von ‚Auch das noch!‚ zum Hören gibt es hier, wer nachlesen möchte, findet hier einen monatlichen Rückblick.
Herzlichen Dank!
… und gleichwohl eine kritische Anmerkung – zu der Aussage:
„sich empören und nachdenken vertragen sich nicht“.
Ich glaube zu verstehen, was gemeint ist – und dem kann ich dann auch voll und ganz zustimmen:
„Bei aller Empörung darf das Nachdenken nicht ausgeschaltet werden.“
Es gibt aber – nach meiner Auffassung – auch die auf geradezu skrupulösem Nachdenken „aufsetzende“ Empörung.
Vor diesem Hintergrund komme ich dann auch zu einer differenzierten Sicht auf „Offene Briefe“:
Diese sind sicherlich nicht per se „gut“, aber eben auch nicht per se das Gegenteil. Auch hier gilt m.E. die Anforderung der jeweiligen (!) kritischen Auseinandersetzung.
Das alles soll aber – dies noch einmal als Schlussbemerkung – meinen Dank für den Beitrag nicht ins Gegenteil verkehren. Gerade Beiträge wie dieser lohnen eine kritische Ergänzung.
Vielen Dank für Ihren Kommentar, Herr Pfitzner.
Sie haben recht, eine bessere Formulierung wäre wohl gewesen: Empörung und Nachdenken funktionieren nicht gleichzeitig.