Alles und jedes gilt heute allgemein als therapierbar. Organisch bedingte Krankheit, seelisch begründetes Leiden, miteinander Verknüpftes, Verhaltensauffälligkeiten. Therapie ist individuelle und soziale Selbstverständlichkeit angesichts von allein 18 Millionen Menschen in Deutschland, die – Stichproben des Robert-Koch- Instituts zufolge – Therapien bedürfen, damit sie seelisch heilen können. Millionen andere leiden unter allein organischen Erkrankungen. Als nicht therapierbar gilt das abgrundtiefe, gar als absolut bezeichnete „Böse“.
Es ist nicht mit Kopfweh verbunden, es lässt nicht wegoperieren, Gesprächstherapie hilft nicht. Ist das abgrundtiefe Böse denn überhaupt Teil der Realität? Teil unserer Menschen-Natur? Oder antrainiert und in uns hinein sozialisiert vom ersten Tag unseres Erdendaseins an? Gehört es zur Moral? Ist es Einbildung? Ist es das Gegenteil des Guten, geht es dem Guten voraus oder kommt es hinterher? Sicher ist lediglich, dass das Böse Gründe hat.
Konrad Lorenz hat der Republik in den sechziger Jahren einreden wollen, die Menschen seien dem Diktat ihrer Gene unterworfen, also auch dem Willen zur Zerstörung zwecks Selbsterhalts. Das Böse als Schicksal, nix zu machen. Arno Plack hat wenige Jahre später die Unterdrückungs- und Verzichtsmechanismen in uns als „Quelle“ des Bösen aufgedröselt; Mechanismen, die wir von Generation zu Generation weiter reichen. Plack war sich der Konsequenzen seiner Auffassung bewusst. Das Strafrecht könne mit dem Bösen nicht fertig werden: „Es ist ein falscher Perfektionismus, der die Gefährlichkeit eines Mitmenschen nur und erst so sicher feststellen möchte, wie sie aus einer Untat hervorspringt.“ (Aus: Arno Plack: „Plädoyer für die Abschaffung des Strafrechts“, 1974 im List Verlag). Folglich wollte er extrem Gefährliche „aussortieren“, gegebenenfalls lebenslang.
Erlöse uns von dem Bösen
Das Böse ist uns übrigens näher als manche denken. Im zentralen Gebet der christlichen Glaubensgemeinschaften, jeden Tag von Abertausenden gesprochen, also im „Vaterunser“ heißt es: “Erlöse uns von dem Bösen.“ Lange gibt es das Böse in diesem Gebet noch nicht. Bis 1971 hieß es: Erlöse uns von dem Übel. Das Übel bezog sich auf beide Seiten des Gebets-Gegenstands, auf Opfer und Täter. Das Böse ist für viele Katholiken nach wie vor im Teufel, im Satan „kristallisiert“. Den gebe es tatsächlich, erklärt der amtierende Papst Franziskus hin und wieder. „Papst Franziskus spricht häufig vom Teufel. Das befremdet viele, gerade auch viele unter seinen Anhängern im säkularen Westen, die ein so konkretes Sprechen über den Teufel nicht mehr gewohnt sind. Der Papst hingegen besteht darauf, dass der Teufel keine „diffuse Sache“ sei, sondern eine Person.“ So der Jesuit Klaus Mertes.
Für den evangelischen Bischof Friedrich Kramer ist der Krieg das Böse. Dem dürfe mit Waffen nicht entgegengetreten werden. Bösem dürfe nicht mit Bösem begegnet werden.
Vor Jahrzehnten hat der norwegische Reichstag gar einen Fachleute- Ausschuss berufen, der herausfinden sollte, was es mit dem Bösen auf sich habe. Man hat sich nicht einigen können.
Nun hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kürzlich vom „Bösen“ in der Welt gesprochen. Das ist eigenartig. Denn Liberale, zumal liberale Sozialdemokraten beschäftigen sich zumeist nicht mit dem unfassbar Bösen. Jedenfalls öffentlich nicht. Über dieses Böse sprechen Menschen, die darunter leiden oder litten. Oder Konservative beziehungsweise Reaktionäre.
Das Böse wandert offenkundig
Vor Jahren war für US-Präsident Ronald Reagan die Sowjetunion sogar das „Reich des Bösen“. Einige Jahre später hat Präsident W. George Bush die drei Länder Irak, Iran und Nordkorea als „Achse des Bösen“ bezeichnet. Das Böse wandert offenkundig.
Im Fall von Präsident Reagan ist das Böse Ausfluss, Resultat apokalyptischer, fundamentalistischer christlicher Vorstellungen. Dem Reich des Bösen stand in Reagans Auffassung ein Reich des Guten gegenüber. Beide Reiche befanden sich für ihn in einem ständigen Kampf. Zu lesen ist im Fall des W. George Bush, dass das Böse durch einen Redenschreiber in eine Rede implantiert worden sei, dass das lediglich der verbalen Rechtfertigung der damaligen Antiterror-Politik diente.
Putins Russland ist neuerdings das „Reich des Bösen“ – jedenfalls in der Überzeugung des Polnischen Präsidenten Andrzej Duda. Er sagte am 12. März 2022 vor den beiden Kammern des polnischen Parlaments:
Das, was Russland in der Ukraine macht, zeigt, dass das „Reich des Bösen“ nie in die Geschichte eingegangen ist und heute erneut sein schlimmstes Gesicht zeigt. Halten wir das Böse auf – das ist die Herausforderung für die gesamte freie Welt.
Andrzey Duda wird nicht der einzige sein, der so denkt. In seinem Fall spielen zwei Aspekte mit:
- Die der Auffassung Reagans ähnelnde moralische Überzeugung eines polnischen Katholiken;
- ferner zeigt die polnische Geschichte, dass Russlands Herrscher Polen über viele Jahre unterdrückt und terrorisiert haben.
Dennoch: Wer offizielle Verlautbarungen, Reden, Erklärungen „durchflöht“, der findet das Hauptwort Böse verhältnismäßig selten, als Eigenschaftswort genutzt hat es stets uns ständig Konjunktur: Da gibt es heute die bösen Worte, die man zu meiden hat. Sogar Pippi Langstrumpf wurden sie verboten: dann die bösen Buben, das böse Cholesterin, die bösen alten (weißen) Männer, böse Zungen, böse Geschichten, böses Erwachen, böses an und bei diesem und jenem. Das tief Abgründige war dem Wort böse nicht mit „in die Wiege“ gelegt. Im altfriesischen beziehungsweise im alt- schwedischen ist bös mit unangenehmen Verhaltensweisen verbunden: wild und unbeherrscht.
Ein hörendes Herz mit Unterscheidungsvermögen
Parteipolitisch geprägte Ausflüge mit dem genannten Begriff sind mir verdächtig. Beispiel Björn Höcke. Er verriet vor Jahren dem Wall Street Journal: „Wissen Sie, das große Problem ist, dass man Hitler als das absolut Böse darstellt“. Höcke weiter: „Wir wissen aber natürlich, dass es in der Geschichte kein Schwarz und kein Weiß gibt. Und dass es viele Grautöne gibt.“ Der AfD- Vertreter wollte diese Sätze später so nicht gesagt haben, die Aufzeichnung des Gesprächs mit der Zeitung widerlegte ihn aber.
Auf einer herausgehobenen Ebene sieht es etwas anders aus. 2011 hat der damalige Papst, also der, von dem ein Boulevard-Blatt schrieb: „Wir sind Papst“, Benedikt der Sechzehnte im Deutschen Bundestag das Hauptwort Böse in seine Rede aufgenommen. Er empfahl den vom Volk Gewählten das, was König Salomon von seinem Gott erbeten hatte: „Verleih deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht“. Das Protokoll verzeichnete Beifall im Bundestag.
Kein schlechter Rat, wenn es um das absolut Böse geht. Von Salomon, damals, als er ein „hörend Herz“ erbat noch ein junger Bursche, wurde bald darauf ein „hörendes Herz“ gefordert. Denn zwei Frauen stritten um ein Kind. Salomon befahl, das Kind entzwei zu schneiden und je eine Hälfte den beiden Frauen zu geben. Eine der Frauen sagte: Bitte, bitte, lass das Kind leben, gib es der anderen. Sie bekam das Kind zugesprochen.
Am 25. September 2001, also ziemlich genau zehn Jahre vor der Papstrede, hatte das Hauptwort Böse im Bundestag eine Rolle gespielt – in Wladimir Putins Rede vor dem deutschen Parlament. Da wären „hörende Herzen“ vonnöten gewesen. Putin riet Deutschland: „Wir sollten uns nicht scheuen, die Probleme beim Namen zu nennen. Sehr wichtig ist es, zu begreifen, dass Untaten politischen Zielen nicht dienen können, wie gut diese Ziele auch sein mögen.“ Das Protokoll verzeichnete Beifall.
Er fuhr fort: „Natürlich soll das Böse bestraft werden; ich bin damit einverstanden.“ Wieder gab es Beifall.
Zur selben Zeit ließ Wladimir Putin einen entsetzlichen Krieg in Tschetschenien mit zehntausenden Toten führen. Da der unter der Überschrift Terroristen-Bekämpfung stattfand, waren Untaten der russischen Besatzer auf Geheiß Putins kein großes Thema. Auch der russische Präsident hat Apokalyptisches im Kopf: Sieg oder Untergang der Russen. Am besten Sieg über einen verderbten und dekadenten Westen. Gleich was der koste.
Viele Jahre später sprach der Präsident der Knesset, Mickey Levy, anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar im Deutschen Bundestag. Er sagte neben anderem:
An diesem Ort hat die Menschheit die Grenzen des Bösen ausgedehnt – ein Ort des Werteverlusts, an dem der demokratische Rahmen zu rassistischer Tyrannei verfiel. Deshalb lernen wir ausgerechnet hier von neuem innerhalb der Mauern dieses Hauses, die wie stille steinerne, stählerne Zeugen dastehen, wie fragil Demokratie doch ist. Abermals werden wir in die Pflicht genommen, sie um jeden Preis zu verteidigen.
Als Levy zum Schluss seiner Rede das Kaddisch, das Heiligungs- und Totengebet seiner Religion sprach, versagte ihm die Stimme. Nicht einmal einen Monat später ließ Wladimir Putin seine Soldaten auf die Ukraine los.
Nun hat der Bundespräsident in seiner Rede an die Nation am 28. Oktober vom Bösen gesprochen. Er sagte:
Ich kann Ihnen versichern: Niemandem, der bei Sinnen ist, fehlt der Wille. Aber die Wahrheit ist: Im Angesicht des Bösen reicht eben guter Wille nicht aus. Denn nichts anderes sind Russlands brutale Attacken in den letzten acht Monaten: niederträchtig und menschenverachtend.“
Von Sinnen sein, fehlender Wille, Wahrheit, brutale Attacken, Niedertracht und Menschenverachtung, ergo das Böse. Der Bundespräsident personalisiert das Böse nicht. Zu Ausflügen in die erzkatholische Welt des Satans neigt der Bundespräsident sowieso nicht. Er ist ein Mann, der vermitteln will, der aber ungern bricht. Die Geschichte vom „hörenden Herzen“ wird er kennen. Die ARD wollte später wissen, was er meine. Frage: „Das Böse meine ich jetzt, den Begriff.“ Antwort: „Ja, ich weiß. Und deshalb können wir nicht anstelle der Ukraine entscheiden. Sondern die Ukraine muss sagen, wann sie solche Verhandlungen will, für aussichtsreich hält.“
Eine rätselhafte Antwort. Eine einfache Erklärung wäre, dass er eine Brücke zu Polens Präsident Andrzej Duda schlagen und zeigen wollte, dass die beiden Staatsoberhäupter angesichts vieler Differenzen zwischen Regierenden in den beiden Ländern in der Bewertung der russischen Invasion grundlegend einig sind. Das wäre ein Signal für Polen, denn im Land gibt es ein verständliches, historisch gewachsenes Misstrauen, weil Russland und Deutschland beziehungsweise Preußen sich mehrfach zu Lasten der polnischen Nation bereichert haben. Das wäre eine Auffassung, an der es nichts zu kritisieren gäbe.
Was war passiert?
Man muss einen Schritt zurückgehen, um dem Rätselhaften auf die Spur zu kommen. 2017 sagte Steinmeier der russischen Zeitung Kommersant während eines kaum beachteten Besuches in Russland: Er wolle „Wege aus der Negativspirale von Konfrontation, Vertrauensverlust und gegenseitigen Vorwürfen finden“.
Steinmeiers Worte enthalten einen Vorwurf an den Westen, denn zu Spiralen, die gedreht werden, gehören immer zwei. Fünf Jahre später ist von einer Spirale keine Rede mehr, aus einem Beteiligten an einer Negativspirale ist das schlechthin das Böse geworden. Kein Reich des Bösen aber das Böse. Was war passiert?
In diesen fünf Jahren haben sich Enttäuschung, getäuscht werden, Wortbrüche, Verbrechen so verdichtet und gehäuft, dass man umkehren musste. Trotzdem hielt man an gemeinsamen Milliarden- Projekten wie einer Gasleitung fest. Putin erhielt ein ums andere Mal Dispens, obgleich ihm nicht zu trauen war. In Worten eines früheren Steinmeier- Mitarbeiters wird deutlich, was da von statten ging. Steinmeiers Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Stephan Steinlein, ließ sich im Berliner Tagesspiegel zitieren: „Seine (Steinleins –Anm. des Verfassers) Einschätzung sei gewesen, dass „Putin nicht den kompletten wirtschaftlichen, politischen und moralischen Ruin seines Landes für seinen imperialen Wahn in Kauf nehmen würde – da habe ich mich, wie andere auch, geirrt“. Er müsse nun eine „bittere Bilanz“ ziehen: „Wir sind gescheitert mit der Errichtung eines gemeinsamen europäischen Hauses, in das Russland einbezogen wird.“
„Wir sind gescheitert.“ Alle „Vorschuss“-Tätigkeiten, wie Vertrauen zwischen der russischen Regierung und der Bundesregierung aufbauen, festigen, in Vereinbarungen gießen – all das war gescheitert. Über die Jahre und auf der Grundlage einer Vielzahl Gespräche werden Vorstellungen vom „Gegenüber“ gebildet, verfestigt. Eventuell Störendes wird de-aktualisiert. Ambivalentes wird im Hintergrund verstaut, es ist zwar noch da – aber kaum wirksam. Skepsis wird eingefriedet. Kritische Stimmen verlieren ihre Bedeutung.
Arbeitslager für Millionen Zwangsarbeiter:innen
Repräsentanten und –innen aus westlichen Demokratien leisten unter solchen Verhältnissen durchaus schwere Arbeit; Arbeit am Trapez ohne Netz darunter. So war es auch in Deutschland. Manch bundesdeutschem Diplomaten war bewusst: Wir fliegen zwar wie die Diplomaten anderer Länder nach Moskau und zurück. Aber nur wir fliegen über Länder und in ein Heimatland, in welchem unsere Leute, unsere Väter und Großväter eine Generation zuvor hunderte Arbeitslager für Millionen Zwangs- und Sklavenarbeiter und -Sklavenarbeiterinnen unterhalten hatten, die die Landschaften regelrecht bedeckten.
Handelnde löschten Wissen über die Ethnien der UdSSR, die „Weißrussen“, die von den Zentralrussen sogenannten „Kleinrussen“, die Ukrainer, das Wissen von Vertreibungen, Unterdrückung, Verfolgung nicht. Sie ließen es aber auch nicht wirken. Die Verständigung mit Russland wurde als zu kostbar begriffen. Nicht mal mehr eine „churchillsche Pose“ schien möglich. Der hatte 1947 angesichts der Eroberungspolitik Stalins nach dem zweiten Weltkrieg in einer Rede in Fulton/Missouri dem Sinn nach gesagt: Man habe das falsche Schwein geschlachtet
Das Schicksal des Dissidenten und Systemgegners Andrei Amalrik ist ein Beispiel. Anfang der siebziger Jahre wurde sein Buch „Unfreiwillige Reise nach Sibirien veröffentlicht.“ Ein nennenswertes Echo fand die Veröffentlichung unter den Westdeutschen nicht. In der Linken weniger als auf der anderen Seite. Irgendwie schienen solche „Vorkommnisse“ das Vorankommen von Verständigung und Vertrauensbildung zu stören. In dieser „Denk-Tradition“ sind die politischen Enkel – und Enkelinnen von Wehner und Brandt und anderen politisch gereift.
Nun resultiert daraus eine schier bodenlose Enttäuschung – gut erkennbar in der Erbitterung, mit der über Putins Außenminister Lawrow geredet wird. Der galt als hochgebildet und damit als „kompatibel“; als kompromiss-fördernd und damit als Freund; als berechenbar, zugewandt und weltoffen. Dann entpuppte sich Lawrow als nahezu genialischer Bösewicht in einer Parade- Schurkenrolle. Wer sich so täuschen lässt, auf den wartet am Ende dann der Ausflug ins „Böse“. Die Geschichte hat hier – pathetisch beschrieben – einen Teil unserer politischen Klasse tief mit der Nase in der Naivität steckend ertappt. Schlimm gelaufen.
Aber am Ende ist der Teil doch therapierbar: Ganzheitlich in Gruppen. Mit hoher Professionalität, Klarheit und mit einer spezifischen Unterrichtung, wie man ein hörend Herz gewinnen kann.
Im aufgeklärten (politischen) Kontext empfiehlt es sich, über das Böse vorsichtig zu reden. Denn die Rede vom Bösen hat wie alles Reden auch etwas Reflexives. Und kann Aufklärung böse sein?
Eine Grundorientierung auch für aufgeklärtes politisches Reden über das Böse bietet vielleicht das Grundgesetz.
Im Artikel 1 Absatz 1 heißt es:
„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
Die Achtung und der Schutz der unantastbaren Würde des Menschen ist die nach dem Grundgesetz oberste und wichtigste Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Dass diese Formulierung die staatliche Gewalt des Grundgesetzes im Gegensatz zu der „bösen“ nationalsozialistischen staatlichen Gewalt, die die unantastbare Würde des Menschen offen missachtet hat, versteht, dürfte offenkundig sein.
Insofern enthält in negativer Abgrenzung dieser Eingangsartikel des Grundgesetzes einen Hinweis, wie man im politisch aufgeklärten Kontext über das Böse reden kann und auch sagen kann, was das Böse ist: nämlich eine staatliche Gewalt, die der Verpflichtung, die unantastbare Würde des Menschen zu achten und zu schützen, nicht nachkommt, sondern die unantastbare Würde des Menschen missachtet und nicht vor Missachtung schützt.