„Sich neu erfinden“ in Geschichte und Gegenwart  

Michelangelo Merisi de Caravaggio: Das Haupt der Medusa
(Bild: wikimedia coommons)

Eine Kostprobe. Allein im Jahr 2020 haben sich neu erfunden: die Sängerin Miley Cyrus, das Musikfamilienunternehmen Kelly Family, die Automarken Opel und Landrover Defender, das Deutsche Museum Bonn und die Musikschule Höxter, die 1. Mannschaft von Blau-Weiss Hohen Neuendorf. Außerdem ein paar Ministerpräsidenten (Haseloff, Woidke, Söder).1 Der rasante Kursanstieg der Erneuerungsfloskel paart sich mit Selbstoptimierungseifer, hat aber viel zu tun mit existentiellen Zweifeln und Krisen.

In Jim Jarmush´ Film Paterson aus dem Jahr 2016 gibt es eine sich täglich wiederholende Szene: wenn Paterson, ein junger Busfahrer nach der Arbeit nach Hause kommt, empfängt ihn seine Frau Laura mit einer neuen Idee oder neuem Aussehen oder einer neuen Tat. An einem Tag will sie Musikerin werden, am nächsten eine Cupcake-Bäckerei eröffnen. Oder sie gestaltet das Haus um, bemalt Wände, Türen und Vorhänge.
Der Mann, der ein geordnetes Leben und feste Gewohnheiten wie das abendliche Ein-Bier-Trinken in einer Bar seines Viertels hat, nimmt die täglichen Neuerungen seiner Frau mit freundlicher Gelassenheit auf, scheint selbst aber mit seinen Routinen zufrieden. Allerdings schreibt Paterson Gedichte, die sehr bemerkenswert sind, jedoch ohne sie zu veröffentlichen und ohne Ambition, als Dichter zu gelten. Laura hingegen scheint den Alltagsroutinen entkommen zu wollen und, wenn man den gegenwärtigen Sprachgebrauch übernehmen will, sich ständig neu zu erfinden.

Über das Verhältnis von Sprache und Realität ist schon alles gesagt und auch sein Gegenteil. Seit die Geistes- und Sozialwissenschaften Mitte des 20. Jahrhunderts ihre sprachkritische Wende (Linguistic Turn) vollzogen, wird der Sprache eine noch größere, (fast alles) entscheidende Bedeutung zuerkannt. Sprache bekommt beinahe den Charakter von Zaubersprüchen: Weil ich etwas ausspreche, verwandelt sich die Realität. bruchstücke setzt sich in loser Folge mit Begriffen und Formulierungen auseinander, weil wir den Zusammenhang zwiscshen Sprache und Realitäten wichtig nehmen. Bisher erschienen: „Alte weiße Männer“ und “Wir: Seiner Suggestion auf der Spur“. Der gängigen Bedeutung von Begriffen andere Sinndimensionen entgegenzusetzen, selbstverständlichen Sprachgebrauch in Frage zu stellen, dem Mainstream der Sinnstiftung zu widersprechen, kann zu Klärungen, vielleicht sogar zu Aufklärung beitragen. (at)

Groß geredete Kleinigkeiten

Nach der Redeweise der Gegenwart erfindet sich selbst, wer von etwas weniger oder mehr will. Zum Beispiel weniger Fleisch essen oder arbeiten, oder mehr Zeit haben oder sich draußen an der frischen Luft mehr bewegen.
Längst gibt es praktische Tipps, um sich neu zu erfinden.2 Um eine „neue, bessere Version von dir“ zu schaffen, sollen die Kandidat*innen „alle großen Veränderungen“ aufschreiben, die sie machen wollen. „Morgens meditieren oder lernen, in deiner Nachbarschaft für eine Stunde pro Woche Freiwilligenarbeit ausüben oder jeden Tag mehr Gemüse und Früchte essen.“ Dabei soll ein „Aktionsplan“ für die geplanten Veränderungen helfen, „damit du dann später zu dir selbst sagen kannst “Yeah, ich hab es geschafft!”. Und: „Teile deine Pläne mit deinen Freunden.“ „Je mehr Leute von deinen Plänen wissen, desto verpflichteter fühlst du dich, die Veränderung auch wirklich vorzunehmen. Und stelle sicher, dass dich deine Freunde ernst nehmen. Sie sollten nicht versuchen, dich in dein „altes Ich” zurückzuholen, das du doch so sehnlichst loswerden willst.“

In unserer Gegenwart der Selbstoptimierung ist das habituelle Leitbild die Perfektion. Für die Menschen, die ihm nacheifern, muss alles stimmen, bis am Ende, wie kürzlich der Sturz der Familienministerin Anne Spiegel zeigte, nichts mehr stimmt.3 Und es heißt auch, dass kaum ein Politiker zeit seiner Karriere so sehr auf die Kontrolle seiner Botschaften geachtet habe wie der gegenwärtige Finanzminister Christian Lindner.

Wenn die Selbstoptimierung so hoch im Kurs steht, liegt es nahe zu glauben, dass jeder Mensch jederzeit ein neues Bild von sich entwerfen kann. Der rasante Kursanstieg der Verwendung der Selbsterneuerungsfloskel wäre dann nur eine Folge. Die Erfindung eines neuen Selbst wie ein müheloser Reset auf Knopfdruck. Und: nur das, was nach einem radikalen Entwurf klingt, ist attraktiv.

Bild: johnhain auf Pixabay

Es geht um ernste Lebenssituationen

Bei der Neuerfindungsfloskel ist viel Hybris in der eigenen Einschätzung im Spiel. Sie unterschätzt die Schwierigkeit, sich zu verändern. Daran scheint auch der ehemalige Tennisspieler Boris Becker gescheitert zu sein. Seine Sequenzen aus Skandalen, Affären, Scheidungen, finanziellem Bankrott und Gefängnisstrafe lassen uns vermuten, dass er mit dem Leben, das seiner sehr erfolgreichen Tenniskarriere folgte, nicht zu Recht gekommen ist. Immerhin war er als junger Mann für große Teile der Bevölkerung eine Identifikationsfigur. Dass er kein resilientes neues Selbst oder keine neue Rolle im Leben gefunden hat, ist tragisch.

Bei der Neuerfindung der eigenen Person geht es also nicht um beliebige Dinge oder große Kleinigkeiten, sondern um die Frage, wie jemand, der seine frühere Existenz nicht weiterführen kann, sich neu orientiert und konsolidiert. Dies ist ein grundsätzliches Problem gerade für Menschen, die ihren Sport zum Beruf gemacht haben. Gelingt es ihnen, mit einer anderen Rolle oder einem Selbst weiterzuleben oder scheitern sie daran?

Im Folgenden wollen wir nicht über partielle Verhaltensänderungen oder groß geredete Kleinigkeiten sprechen, sondern über den Umgang mit schwierigen und existenziellen Problemen, wenn von der Innovation des Selbst die Rede ist. Es muss immer eine Notwendigkeit oder ein Zwang im Leben eines Menschen gegeben sein, der einen gravierenden Eingriff in die Persönlichkeit erfordert. Der Ernst dieses Problems ist mit dem Gelingen – oder eben dem Scheitern – dieser personellen Umgestaltung verbunden.

Eine Frau oder ein Mann muss sich neu erfinden, weil ein Zwang besteht, weil eine existenzielle persönliche Krise vorliegt oder weil sie oder er sich im Zustand der Unsicherheit und Ungewissheit befindet. „Wir haben sehr viel konkretere Vorstellungen von der Erschütterung, die uns zu fragen zwingt, und wir können diese benennen. Es sind drei Bedrohungen, in denen wir heute unsere Situation wiedererkennen: die Bedrohung, mit nichts identisch zu sein; die Bedrohung, keine Sprache zu haben unter den zerstörenden Mächten; die Bedrohung, dass die Angst des Identitätsverlustes und der Sprachlosigkeit in Selbstzerstörung treibt.“4

Wir wollen also an dem radikalen Gehalt des Begriffs „Sich-Neu-Erfinden“ und seinem Aussagewert festhalten und drei historische Beispiele vorstellen.

Michelangelo Merisi de Caravaggio: Der Erfinder des Realismus und Rabauke.5 Beginnen wir mit dem Maler Michelangelo Merisi de Caravaggio. Sein vielleicht wirkungsmächtigstes Bild ist das um 1597 entstandene Haupt der Medusa, das heute in den Uffizien in Florenz hängt. Caravaggio brach damals mit vielen künstlerischen und manchen gesellschaftlichen Konventionen. Ohne große familiäre Protektion, ohne feste Anstellung und immer wieder im Konflikt mit seinen Auftraggebern und Konkurrenten lebte er ein ungestümes und recht kurzes Leben.

Merisi kam aus dem kleinen Ort Caravaggio in der Nähe von Brescia und ging 1591 oder wenig später nach Rom, das eine „Brutstätte der Kriminalität“ gewesen sein soll. Marodierende Banden zogen durch die Gassen und verkörperten das untere Ende einer Skala, an deren Spitze die Willkür und Korruption der Päpste stand. „Die feinsten Leute prügelten sich bis ins Konklave hinein. Morde zeitweilig buchstäblich an der Tagesordnung“.6 Dies war der Ort, an dem ein Künstler um 1600 die renommeeverdächtigen Aufträge erhalten konnte, wenn es ihm gelang, sich dort zurechtzufinden.

Mangel an sozialer Kompetenz und Teamfähigkeit

Nach einem mühsamen Beginn gelangte der junge Maler in die Werkstatt Giuseppe Cesaris, dem führenden römischen Maler der Zeit und Mitglied im vertrauten Kreis der famiglia von Papst Clemens VIII. Aldobrandini. Aber seinem Auftreten und Temperament nach schien es Caravaggio deutlich an zwei Eigenschaften zu fehlen: sozialer Kompetenz und Teamfähigkeit, würden wir heutzutage sagen. Nach gegenseitigen Verstimmungen verließ er die Werkstatt des nur vier Jahre älteren Cesari. „Wäre Caravaggios Leben ein klein wenig anders verlaufen, wäre es nur in etwas geringerem Umfang zu den Unflätigkeiten und Gewaltausbrüchen vor allem der Jahre zwischen 1603 und 1606 gekommen, dann hätte er vermutlich ein Leben wie Giuseppe Cesari geführt, der (…) um 1600 bereits zum berühmtesten Maler Roms aufgestiegen war.“7 Der hatte unter zehn Päpsten gewirkt, und hatte vorsichtig und wachsam sein müssen, hatte sich Optionen offen zu halten und eine Portion Opportunismus zu kultivieren.

Dazu war Caravaggio weit weniger in der Lage. Er tat sich schwer in einer Stadt, deren Kunst zwischen leeren postmanieristischen Fantasien und lustfeindlich düsterer Gegenreformation changierte. In Rom forderte man von der Malerei keine Naturtreue, sondern „Ergebenheit“ und „Erhabenheit“. Dennoch gelang es ihm über die Vermittlung von Kunstagenten mit Kardinal Francesco del Monte, einen der schillerndsten römischen Kunstliebhaber, in Kontakt zu kommen.

Straßenjungs und Bauern als Engel und Apostel

Caravaggios strenge Kunstauffassung brachte ihn in Konflikt zum „guten Geschmack“ seiner Zeit. Alles formelhaft Idealistische, alles übertrieben Künstliche und oberflächlich Edle war ihm fremd. Stattdessen faszinierte ihn das Urwüchsige und Triebhaft-Unbewusste der Landbevölkerung und des Subproletariats und er verlieh ihm zunehmend in dramatischem Helldunkel Ausdruck. Er ließ Straßenjungs und Bauern als Engel und Apostel auftreten und machte auch im Hinblick auf die Vorstellung von Schönheit und Erotik seine persönlichen Vorlieben zum allgemeingültigen Maßstab seiner Kunst. Es zeigte sich eine Obsession für die nackte Haut junger Männer, die nichts Verklärendes besaß und nie auch nur der Versuch machte, sich vom konkreten Modell zu lösen. Daher rührt Merisis bis heute ungebrochene Wirkung und sein Ruf als Vater des Realismus.

Caravaggio: Der Zahnzieher (Bild: wikimedia commons)

Resümiert man den Parcours durch die feine römische Gesellschaft, so zeichnet sich deutlich ab, dass es Caravaggio auch ohne direkte päpstliche Unterstützung gelungen ist, sich der Gunst des Vatikans zu versichern. Sechs der 18 Mitglieder, die im Jahre 1600 der Apostolischen Kammer angehörten, fanden sich unter seinen Auftraggebern. Damit hatte er ein solides Fundament für seinen weiteren Aufstieg gelegt.

Aber er hätte dafür seine Gewohnheiten radikal ändern müssen. Stattdessen war er mit der Pflege seiner Empfindlichkeiten beschäftigt, hatte keine Geduld mit den Launen der anderen, und er verfügte in Rom schon bald über ein durch zahlreiche Urkunden belegtes ansehnliches Strafregister. Am 3. März 1598 saß er in Arrest wegen unerlaubten Waffenbesitzes, danach häuften sich die Vergehen, und Caravaggio wurde zum „Stammgast“ in den Kerkern des Tor di Nona, denn es gab genügend Anlässe für handgreifliche Auseinandersetzungen und Beleidigungen. Merisi hatte keine hohe Meinung von der Mehrzahl seiner Kollegen. So kam es zu Beleidigungen und zu Prozessen vor Gericht. Sein Urteil war streng, nur wenige Künstler ließ er als erstklassig gelten. Und er schien sein Urteil für unfehlbar zu halten: gute Künstler seien vor allem jene, die neben der Beherrschung der Arbeit zudem in der Lage seien, jene Künstler als gut zu erkennen, die er selbst für gut halte. Schlechte und ignorante Künstler erkenne man dagegen daran, dass sie schlechte Künstler wie sich selbst für gute Künstler hielten.

So ging Caravaggio rasanter Aufstieg zur Legende einher mit künstlerischen Provokationen, Abenteuerlust, physischer Gewalt und Überempfindlichkeit. Deshalb eskalierten im Laufe der Zeit die Dinge. Schließlich musste er 1606 Rom anlässlich eines Streits um Spielschulden wegen Todschlags verlassen, erhielt auf Landgütern einer befreundeten Familie Asyl, Ende 1607 verschlug es ihn zum Malteserorden, von Malta floh er nach Sizilien, landete in Neapel, und starb am 18. Juli 1610 in dem Städtchen Porto Ecole, wo er auf das Begnadigungsschreiben des Papstes wartete.

Caravaggio konnte sich nicht neu erfinden und scheiterte deshalb. Er muss ein genusssüchtiger, egomaner und pädophiler Schlägertyp gewesen sein. Die Gegner in seinem Inneren waren zu mächtig: eine kompromisslose Kunstauffassung, aber auch Abenteuerlust, Überempfindlichkeit, Launen, Impulsivität und Selbstmitleid. Er war ein Maler mit Ritterallüren, der in den sozialen Niederungen einer abhängigen Auftragstätigkeit einen stolzen Begriff von Ehre bewahren wollte. Ein Verbrecher aus verlorenem Wohlstand und sozialer Ehre, der dem Anspruch auf eine vornehme, aristokratische Lebensführung nicht aufgeben konnte.

Jacques-Louis David: Selbstbildnis als revolutionäres Subjekt. Vor Beginn der Französischen Revolution war David ein anerkannter Maler von nationalem Rang. Er hatte im Auftrag des Königs den Schwur der Horatier gemalt, der im Salon de Paris von 1785 großen Erfolg hatte. 1791 beauftragte die Gesetzgebende versammlung ihn den Schwur im Ballhaus zu malen, der den Moment der Konstituierung des Dritten Standes am 22. Juni 1789 zeigt.

Bild: wikimedia commons

David wurde zum entschiedenen Republikaner und 1792 Mitglied des Corps électoral von Paris und Konventsdeputierter. Er stimmte für die Hinrichtung des Königs Ludwig XVI. Als Jakobiner und Freund Maximilian de Robespierres und Jean Paul Marats  war er im Sicherheitsausschuss verantwortlich für das Tagesgeschäft des Terrors. Während dieser wechselvollen Erlebnisse vollendete er ein realistisch aufgefasstes Gemälde, den Der Tod des Marat, das er 1793 im Auftrag des Konvents gemalt hatte und den kurz zuvor Ermordeten zum politischen Märtyrer der Revolution stilisiert. Kunsthistoriker*innen wollen hier den Einfluss Caravaggios erkennen.

Nach dem Sturz Robespierres am 9. Thermidor II (dem 27. Juli 1794) wurde er eingekerkert, aber durch die Amnestie vom 26. Oktober 1795 und die Bemühungen seiner Schüler und Verehrer gerettet. Und nach Napoleons Machtergreifung verherrlichte David in seinen Bildern die Taten und Feste des Kaisertums.

Wir konzentrieren uns auf die Zeit nach dem Sturz Robespierres und dem Ende des Terrors. David wurde in einem provisorischen Gefängnis im Hôtel des Fermes festgesetzt und für den Terror mitverantwortlich gemacht. Ihm drohte dasselbe Schicksal wie Robespierre, Louis-Antoine de Saint Just, Georges Auguste Couthon und Camille Demoulins. Aber er konnte sich nicht von der Zeit des Terrors und der Exekutionen distanzieren. Viele im Nationalkonvent erinnerten sich daran, wie David wenige Tage vor dem thermidorianischen Staatsstreich unter dem wachsenden politischen Druck zum Podium geeilt war und Robespierre an seiner Seite vor aller Augen ausgerufen hatte: “Wenn du Schierling trinkst, werde ich ihn mit dir trinken!”

Hier setzte der Prozess der Innovation seiner Person ein. David musste sein Leben retten. Er tat dies nicht wie andere radikale Deputierte allein mit der Arbeit an einer Rede vor dem Konvent, sondern mit seinem zweiten Selbstporträt. Dort inszenierte sich der einflussreichste Kulturpolitiker der Revolution als genuin historischer Maler.

Nach Auffassung der Kunsthistorikerin Ewa Lajer-Burcharth 8 ist Davids Selbstbildnis vor allem eine Darstellung eines revolutionären Subjektes. Dieses Selbstporträt, das im Hôtel des Fermes zwischen dem 3. August und den frühen Septembertagen 1794 entstand, wirft Fragen auf. Wie malt man sich selbst im Gefängnis? Wie stellt sich ein Künstler dar, der unter der Drohung seiner Hinrichtung arrestiert war? Wir können davon ausgehen, dass es sich vom Autoporträt des Malers Jean-Baptiste Siméon Chardin, der sich 1774 in der häuslichen Umgebung seines Ateliers gemalt hatte, grundsätzlich unterschied.

Davids Selbstdarstellung erweckt einen eigentümlichen Endruck: als würden wir durch die Direktheit und Intensität seines Blickes dazu aufgefordert, seine Definition von sich selbst mitzuerleben: ein Maler. Als er sich mitten in den revolutionären Umwälzungen so definierte, charakterisierten seine politischen Feinde David in vielfacher Hinsicht, nur nicht als Maler. So hatte Jean Lambert Tallien ihn in einer Rede im Nationalkonvent am 11. Fructidor des Jahres II (28. August 1994) „den Mann von Robespierre”, „den Mann des Blutes”, „Verräter”, „Schurke”, „Tyrann der Künste” und – das Nonplusultra der Beschimpfungen in dieser Phase der Revolution – „den König” genannt.

Bild: wikimedia commons

Auf welche Weise stellte sich David in seinem Selbstporträt als revolutionäres Subjekt dar? Die revolutionäre Subjektivität wurde in verschiedenen Debatten und Praktiken geschmiedet, die sich um den Körper drehten, der seit der Aufklärung als materieller Ort des Selbst, aber auch als Ort, an dem das Selbst umgestaltet werden kann, angesehen wurde. Diese Debatten und Praktiken bildeten einen historisch spezifischen semiotischen Prozess, in dem die Bedeutungen der revolutionären Erfahrung und ihre Bedeutung für eine kollektive und individuelle Identität kontinuierlich definiert wurden. Auf den großen Festen – ein sehr berühmtes war das Fest des höchsten Wesens (Fête de l’Être suprême), das David am 17. Juli 1791 für Robespierre und die Nation inszeniert hatte – wurden die Menschen selbst zu einer körperlichen Materialisierung der republikanischen Ideale, ihre eigenen Körper waren durch und durch mit revolutionärer Bedeutung erfüllt.

Davids Gefängnis-Selbstporträt war eine Form der visuellen Verhandlung dieses zugleich politischen und subjektiven Verlusts. Es stellte ein Subjekt dar, für das die Verkörperung selbst zu einem Problem geworden war, und zwar aus historisch spezifischen Gründen und Zwängen, die ihn erdrückend unmittelbar betrafen.

Werfen wir den Blick auf einige Elemente von Davids zweitem Selbstporträt von 1794. Es steht im Kontext eines größeren Korpus von Werken, Briefen und anderen Dokumenten, die David während seines Arrestes anfertigte und die einen Einblick in die Art und Weise geben, wie der Künstler die Bedeutung seiner neuen Situation erkundete. Dazu gehören die Studien zur verlassenen Psyche, einer Camouflage des Verlustes oder die zu Homer, die einen ruhenden Dichter ohne Mission zeigen. Und selbst die Verwendung einer Houppelande in seinem Selbstportrait war alles andere als ein unschuldiges Kleidungsstück. Durch die Revolution wurde das ganze Leben politisiert, also auch die Mode. Die Houppelande, ursprünglich ein rockähnliches Gewand des Mittelalters, war ein typisches Kleidungsstück der Sans-Culottes geworden. Und nachdem Marat die Mode vorgegeben hatte, sie im Nationalkonvent zu tragen, war sie charakteristischen Kleidung der radikalen Abgeordneten im Jahr II.

Vielleicht können wir sagen, dass wir bei der Betrachtung des Selbstportraits von 1794 zu Zeugen einer neuen Selbsterfindung werden. David definierte sich als Maler der revolutionären Epoche.

Joseph Fouché: Vom Revolutionär zum Royalisten und Herzog.9 Er war Priester, hatte sich als Deputierter des Nationalen Konvents der Gironde angeschlossen, hatte für den Tod des Königs Ludwig des XVI. gestimmt und war zu der Montagnards gewechselt, schlug mit Mitraillarden die Rebellion in Lyon von 1793 nieder10, war am Sturz Robespierres beteiligt, wurde Royalist und Herzog von Otranto und war unter dem Direktorium und unter Napoleon Bonaparte mehrfach Polizeiminister. Er kann auch als Erfinder eines professionellen Nachrichten-Geheimdienstes gelten.

Bild: wikimedia commons

Hat sich Fouché mehrere Male in seinem Leben neu erfunden? Wenn wir davon ausgehen, dass ein Mensch sich von festen Idealen und grundsätzlichen Überzeugungen leiten lässt und sie nicht ändert, sind die Metamorphosen Joseph Fouchés nicht erklärbar. Ein überzeugter Girondist hätte nicht zum Königsmörder werden und auch nicht ins radial-revolutionäre Lager der Montagnards wechseln können, sondern für ihn hätte es eine Grenze gegeben. Die Girondisten, hatte Saint-Beuve 1835 geschrieben, „noble und menschliche Charaktere“, hielten am Ufer des Blutstromes an, in welchen die Französische Revolution mündete.11 Es war auch vollkommen undenkbar, dass ein jakobinischer Minister den Jakobinerklub, das „Allerheiligste der Revolution“ (Stefan Zweig) auflöste, wie es Fouché als Polizeiminister des Direktoriums tat. Obwohl, schließlich waren nach einem Wort Mirabeaus Jakobiner als Minister nicht mehr jakobinische Minister. Aber Fouché hatte es noch weitergetrieben: er wurde vom Revolutionär zum Royalisten und Herzog.

Für Menschen mit einem moralischen Kern wären diese Wandlungen nicht möglich gewesen. Machbar waren sie für einen Menschentypus wie Fouché, weil er diesen Kern nicht besaß und keine festen Überzeugungen hatte.

Noch in Nantes, als Präsident der Amis de la Constitution hatte er er den Fortschritt gerühmt, aber sehr vorsichtig, sehr liberalistisch, denn das politische Barometer der biederen Kaufmannstadt stand auf gemäßigt. Man mochte keinen Radikalismus in einer Stadt, wo man für seinen Kredit fürchtete und vor allem gute Geschäfte machen wollte. Und auch im Konvent war kaum einer vorsichtiger als er. Während alle ungestüm und eitel zur Rednertribüne sich drängten, Vorschläge machten, Tiraden hielten, einander anklagten und befeindeten, hatte der Deputierte von Nantes niemals das Rednerpult betreten.

Er hatte, ohne lange zu zögern nicht bei den Radikalen am Berge, sondern bei den Gemäßigten im Marais Platz genommen. Er kannte nur eine Partei, der er treu war und treu blieb bis ans Ende: die stärkere, die Majorität. So wog und zählte er auch diesmal innerlich die Stimmen und sah, dass die Macht noch bei den gemäßigten Girondisten war. Also hatte er zu Condorcet, zu Roland, zu Servan und zu den Männern gesetzt, die die Ministerien in der Hand hielten und alle Ernennungen beeinflussten.

Die alte Angst Fouchés, nicht mehr bei der Majorität zu sein, überkam ihn auch in Lyon. Als er mit seiner feinen Witterung von Ferne gespürt hatte, dass der Wind im Konvent in Paris plötzlich umgeschlagen haben musste, wechselte er rasch zu den Gemäßigten, zu Danton und Desmoulins, die ein Tribunal der Milde forderten. Deshalb hatte er plötzlich befohlen, die Mitrailladen einzustellen.
Aber er war auch so klug, als Chef de la Conspiration gegen Robespierre, nach dessen Sturz sich gemeinsam mit Tallien, Barras und anderen nicht auf die Bänke der Rechten zu setzen, sondern auf seinen alten Platz auf dem Berge zu den Radikalen. Zu ersten Mal ging er nicht mit der Majorität, und zwar aus Berechnung. Er war klüger und dachte weitsichtiger als die anderen. Sein überlegener Politikverstand sagte ihm, dass eine Welle nicht starr in der Luft stehen bleiben kann, sondern vorwärts- oder rückwärts fluten muss. Hob der Rücklauf der Revolution, die Gegenrevolution an, so würde sie ebenso wenig im Stoße innehalten wie vordem die Revolution.

Wir resümieren: die Girondisten stürzten, Fouché blieb. Die Jakobiner wurden verjagt, Fouché blieb. Das Direktorium, das Konsulat, das Kaiserreich, das Königtum und wieder das Kaiserreich schwanden und gingen zugrunde: immer aber blieb Fouché zurück.12 Ein gewiefter und skrupelloser Machtmensch wie er musste sich nicht neu erfinden. Er passte sich sein Leben lang politischen Veränderungen an, chamäleongleich. Er wusste neue Situationen geschickt zu nutzen und war stets auf der Seite der Mehrheit. Sein Handeln wurde nicht von Idealen bestimmt, sondern von der Suche nach größtmöglicher Macht.

Mit der prekären Gegenwart zurechtkommen

Sich neu erfinden, weil ein Zwang besteht und weil ein Mensch sich in der Krise oder im Zustand der Unsicherheit und Ungewissheit befindet. Wie die Angst des Identitätsverlustes und der Sprachlosigkeit in Selbstzerstörung treibt, haben wir versucht, an den Biographien Caravaggios, Davids und Fouchés zu beschreiben.

Wir springen nun in die Gegenwart. Dabei wird es nicht um weltberühmte Künstler und historische Persönlichkeiten gehen, sondern um die Frage, wie die Bürgerinnen und Bürger die tiefgreifenden biografischen Einschnitte von Arbeitslosigkeit, Ruhestand und Flucht verarbeiten können, um eine neue stabile Rolle zu finden.
Arbeitslosigkeit, Ruhestand und Flucht sind disruptive Ereignisse. Sie tangieren die Erwerbs- und Konsumchancen (das „Einkommen“), die Chancen, das Interesse anderer an der eigenen Person und Respekt zu finden (die „Anerkennung“) und die Chancen, selbst zu bestimmen, wofür ein Mensch lebt („Sinn“ der Lebensführung).

Für unsere Fragestellung stehen bei Arbeitslosigkeit und beim Übergang in den Ruhestand von Kadern und Facharbeiter*innen die Aspekte der Anerkennung und des Sinns im Vordergrund. Mit der Arbeitslosen- und Rentenversicherung ist eine gewisse soziale Absicherung vorhanden, die zwar nicht erlaubt, das Leben mit exakt den gleichen Konsumchancen so weiter zu führen wie zu den Zeiten aktiver Beschäftigung, aber die immateriellen Fragen stehen im Vordergrund.

Foto: kliempictures auf Pixabay

Wie konnten Kader und Facharbeiter*innen in Betrieben der Hochtechnologie und der Finanz, die arbeitslos wurden und in Prekarität geraten waren, ihre abgebrochenen Berufsbiographie begreifen?13 Diese Menschen mit ihrer Fachkarriere, die plötzlich an ein ungewolltes Berufsende gedrängt wurden, sahen die Qualität von „Dauer”, eine der stärksten Erwartungen personeller und beruflicher Stabilität, verloren gehen. Die Entlassenen und plötzlich aus ihrer Berufs- und Lebensorganisation Gerissenen waren traumatisiert, hatten zwar einen Moment lang das Mitgefühl ihrer verbliebenen Arbeitskolleg*innen erhalten, aber sehr schnell hatten sich hinter ihnen die Arbeitsgefüge wieder geschlossen. Der Verlust wurde vergessen.

Andrerseits waren diese Kader durchaus fähig, ihre vorherige und ihre gegenwärtige Lage zu verstehen und zu beschreiben. Sie hielten an der Gewissheit von Dauer fest, richteten sich in der Prekarität ein und wollten ihr Arbeitsethos nicht preisgeben. Dafür suchten sie einen lebendigen Ausdruck, indem sie sich als Subjekt hervorhoben. So fanden sich die Entlassenen aus der organisierten Industriegesellschaft in der Prekarität zurecht und konnten sogar in ihr ein sinnvolles Leben konstruieren. Dies bedeutete: mit dem Zwang, sich in einer plötzlich unübersichtlichen Lebenssituation zurechtzufinden, gingen nicht notwendig Resignation und Fatalismus einher. Sie konnten auch dann noch ihre Lage überblicken, neue Rollen suchen und den Sinn für die eigene Zeit und für Dauerhaftigkeit bewahren.14

Große Opfer an möglichem, aber nicht realisiertem Leben

Bei der Rente, die nach Gleichheitsprinzipien errichtet ist, kommt vieles an individueller wie an kollektiver Potenz unter die Räder. Menschen, die arbeitsfähig und arbeitswillig sind, werden aus dem Arbeitsleben ausgeschieden und aus wichtigen Anerkennung verleihenden sozialen Bezügen und aus sinnstiftender Tätigkeit herausgezwungen. Es ist kein Geheimnis, dass dies von vielen als persönliche Tragödie erlebt wird. Die Rede vom verdienten Ruhestand wird von den Betroffenen als ein unbeholfener Versuch wahrgenommen, sich und andere über die Tragödie der Leere, über die Erfahrung des Nutzlos-Geworden-Seins und des Nicht-Mehr-Gebraucht-Werdens hinwegzutäuschen.15

Die industriegesellschaftliche Ordnung, auf die die Finanzwelt maßgeblichen Einfluss gewonnen hat, fordert wie schon in ihren Anfängen große Opfer an möglichem, aber nicht realisiertem Leben. Die Verrenteten werden zur Modernität nicht zugelassen. Der Zwang zum einheitlichen Ruhestand hindert sie an der aktiven Teilhabe an der arbeitsgesellschaftlichen Kultur.16

Schließlich zeigen sich die disruptiven Veränderungen des Lebens auch am Schicksal von Flüchtlingen. Auch wenn die gegenwärtig aus der Ukraine Geflüchteten sich nicht entschieden haben, ob sie sich in Deutschland eine Existenz aufbauen oder zurückgehen wollen, benötigen sie Wohnungen, Bildungsangebote, Plätze für ihre in der Schule usw., um hier leben und sich in den Arbeitsmarkt integrieren zu können. Eine verlässliche Governance17 wäre maßgeblich dafür, dass sie als dauerhafter Bestandteil der Einwohnerschaft einer Stadt Anerkennung finden.

Die refugees aus der Ukraine bringen gute Voraussetzungen mit, um in Deutschland zu arbeiten. 18 Eine sozial integrative Praxis auf kommunaler Ebene – etwa durch „Runde Tische Fluchtmigranten“ (Kühne/Rüßler) oder „Entwicklungsbeiräte“ (Gesine Schwan) vermittelt – kann bei der Gewöhnung an ihre neue Lebenssituation wertvolle Hilfe leisten. Die Geflüchteten könnten sicher sein, dass ihre Existenz durch Bar– statt Sachleistungen gesichert ist und dass sie bald in Mietwohnungen umsiedeln können. Sie würden eine eingehende Beratung und Hilfe bei der Suche nach geeignetem Wohnraum erhalten und die Angebote für das Sprachlernen würden kostenlos durch kommunale Bildungseinrichtungen, Wohlfahrtsverbände und sozial gewerbliche Bildungsträger erbracht. Bei dem Großteil der Ukraine-Flüchtlinge ist ein gewisser Optimismus erlaubt, denn dieser Staat hat ein gut ausgebautes Bildungssystem. Für die Betreuung ihrer Kinder wäre gesorgt: sowohl vorschulisch als auch die Kinderbetreuung, Unterbringung und Integration in den Schulklassen.

Dies würde den Geflüchteten helfen, in einer neuen Lebenswelt neue Rollen zu finden. Bliebe das Problem erzwungener Untätigkeit und des Wartens. Sie könnten beginnen, die deutsche Sprache zu erlernen, müssten aber beispielsweise nicht bei der Anbindung an heimische Vereine, beim Angebot von Einstiegsjobs etc. nicht warten. Es heißt, dass auch ihre Bereitschaft, sich auf den deutschen Arbeitsmarkt einzulassen, durchaus vorhanden ist. In der Ukraine ist selbstverständlich, dass Frauen einer Erwerbsarbeit nachgehen. Wahrscheinlich werden sich dann die Menschen auch beim Zusammenleben leichter tun.

Die vielfach traumatisierten Menschen hätten eine Chance, eine selbstbestimmte, durch eigene Erwerbstätigkeit fundierte neue Lebensführung zu erproben. Zug um Zug mit der Entwicklung sprachlicher Artikulationsfähigkeit würden sie Fähigkeiten entwickeln und geltend machen, zugleich aber auch Lernprozesse im Hinblick auf ein neues gesellschaftliches Umfeld und ungewohnte Berufsfelder auf sich nehmen.


1  Vgl. Anna Kemper, Alles anders, Zeitmagazin Nr. 2 / 2021, 7. Januar 2021 (E: 4.2.2022) 2 „Sich neu erfinden“ unter Mitarbeit von Lucy Yeh, de.wikihow.com (E: 2.1.2022) 3 Vgl. Patrick Bernau und Ralph Bollmann, Generation Perfekt, in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 17.4.2022, Nr. 15, S.17 4 Klaus Heinrich, Parmenides und Jona, 3. Auflage 2020 (1966), ça ira-Verlag, Freiburg und Wien, S.67 5 Vgl. Boris von Brauchitsch, Suhrkamp BasisBiographie 25, 2007 6 Franz Kuypers, Rom: Zeiten, Schicksale, Menschen, Leipzig 1927, zitiert nach von Brauchitsch (2007, S. 16) 7 Von Brauchitsch (2007, S.18f) 8 Die folgende Darstellung basiert auf Ewa Lajer-Burcharth, Necklines, The Art of Jacques-Louis David after the Terror, Yale University Press, New Haven and London, 1999 9 Stefan Zweig, Joseph Fouché. Bildnis eines politischen Menschen, Insel Verlag 2022 (1929) 10  Er ließ die zum Tode Verurteilten zu zweit zusammen gebunden in der Ebene von Broteaux jenseits der Rhone kartätschen. 11 Charles-Augustin Saint-Beuve, Madame Roland, in: Porträts de Femmes, (1835), S. 1135-1136, zitiert nach Wolf Lepenies, Saint-Beuve Auf der Schwelle zur Moderne, Carl Hanser Verlag München Wien 1997, S.573 12 Vgl. Zweig, (2022, 33)13  Vgl. Richard Sennett „Récits au temps de la précarité” in Le Monde vom 6. Mai 2006 14 Vgl. Claus Koch, Schwierige Spurensicherung: Die Gesellschaft des Prekären, in: Der neue Phosphoros – 62. Ausgabe, 12. Mai 2006 15 Vgl. Guy Kirsch und Klaus Mackscheidt zitiert nach Koch 2006 16 Vgl. Claus Koch, Ohne sozialen Sinn: Die Rente am Ende, in: Der neue Phosphoros – 64. Ausgabe – 7. Juli 2006 17 Vgl. Peter Kühne, Harald Rüßler, Die Lebensverhältnisse der Flüchtlinge in Deutschland, Campus Verlag, 2000, S.612ff 18  Vgl. das Interview mit Matthias Schulze-Böing in der SZ vom 24.3.2022: „Es gibt eine größere kulturelle Nähe”

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Klaus West
Dr. Klaus-W. West (kww) arbeitet freiberuflich als wissenschaftlicher Berater, u.a. der Stiftung Arbeit und Umwelt in Berlin. Zuvor kontrollierte Wechsel zwischen Wissenschaft (Universitäten Dortmund, Freiburg, Harvard) und Gewerkschaft (DGB-Bundesvorstand, IG BCE).

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