„Baby don‘t hurt me, don‘t hurt me no more“: Die olympischen Spiele als organisierte Körperverletzung

Intromusik: terrasound.de

Was ist aus dem Sport geworden, der ein so attraktives, wunderbares Spiel sein kann? Die Athletinnen und Athleten sind die Knetmasse im großen Getriebe. Verheizt nach dem Motto, der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann kaum noch gehen. Gegängelt von Funktionären, die für jede Perversion eine Rechtfertigung finden, auch für den chinesischen Staatszirkus. Es lebe der Sport.

Geschrieben und gesprochen von Joe Kerr

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Bürgerbeteiligung: Riesenerfolg bar aller praktischen Konsequenzen?  

Die Landesrundfunkanstalten der ARD

Während in Großbritannien eine tragende Säule der Demokratie, die BBC, geschleift werden soll, stellt die Medienpolitik in Deutschland mit dem Entwurf eines neuen Medienstaatsvertrags – Mitte März soll ihn die Ministerpräsidentenkonferenz beschließen – die Weichen für Jahrzehnte: Aller Beteiligungsprosa zum Trotz fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dabei hat die Zukunft der Öffentlich-Rechtlichen eine breitere Debatte nötig – und einen Reformprozess, der seinen Namen verdient. Weil Medien in der Demokratie eben nicht nur Privatsache sind.

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Der „fog of war“ hängt tief über der Medienlandschaft  

Foto: Präsidiales Exekutivbüro Russlands, 15. Februar 2022, wikimedia commons

Der Enthusiasmus der Rufe nach Sanktionen im Ukraine-Konflikt, obwohl sie sich gegen die Interessen der heimischen Wirtschaft richten, ist bemerkenswert. Bestand doch bis dato das Hauptgeschäftsmodell der deutschen Industrie darin, Maschinen und Autos in Wachstumsmärkten wie China abzusetzen und die Produktionskosten mit billigem russischen Gas niedrig zu halten. Es gibt durchaus Ökonomen, die dieses Exportmodell zurecht seit Jahren angreifen. Aber die breite Mehrheit in Presse und Wirtschaft hat es immer mit allen Kräften befürwortet. Über die kolonialen Vorläufer »wertegeleiteter« Außenpolitik, den fatalen Willen zu selbstzerstörerischen Sanktionen und die Hoffnungen auf Diplomatie.

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Neues Potential von Macht und Kontrolle

Photo by Kai Pilger on Unsplash

Die EU-Kommission geht davon aus, dass in der EU zurzeit 28 Millionen Menschen im Bereich der Plattformarbeit tätig sind. Für 2025 wird schon mit 43 Millionen Beschäftigten gerechnet, an die über digitale Plattformen Arbeit vermittelt oder direkt vergeben wird. Es geht um ortsgebundene Arbeit, wie Essenslieferungen, Fahrdienste oder Dienstleistungen im Haushalt, um ortsungebundene Arbeit im digitalen Raum, die von Designaufträgen und kreativer Projektarbeit bis hin zu so genannten Microtasks reicht, die im Internet einer „Crowd“ angeboten werden. Die Kommission hat Ende 2021 Vorschläge zur Regulierung der Plattformarbeit vorgelegt.

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Die Dummheit auf Schmetterlingsjagd

Intromusik: terrasound.de

Wenn Zweifel die Delikatesse des Denkens sind, dann ist Zweifelsfreiheit die Droge der Dummheit. Ein aktuelles Beispiel dafür, „dass „die Dummheit aufgehört hat, sich zu schämen“ (Adelheid Kastner), ereignet sich gerade in Texas: Dort, wo Trump am Rio Grande seine Mauer bauen will, muss das  National Butterfly Center aus Sicherheitsgründen bis auf weiteres schließen.

Geschrieben und gesprochen von Joe Kerr

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Das Finanzsystem, eine Schicksalsmacht  

Um eine fremde Sprache zu lernen, soll pornografische Literatur gut geeignet sein, um die internationalen Finanzmärkte zu verstehen, ist das Argot ökonomischer Literatur von Nutzen. Repos, Haircut, Übernachtkredit, Schattenbanken, Lender of the Last Resort – mit diesen Signalwörtern erschließt sich die Welt der Finanzmärkte. Warum soll man diese Welt studieren, wenn man kein berufliches Interesse an ihr nimmt? Weil diese Märkte Schicksal spielen. Sie greifen in das Leben des einzelnen und seiner Gesellschaft mächtig ein. Mit Repos, mit Rückkaufvereinbarungen, hält die Europäische Zentralbank die Ökonomien des Euro-Raums gegenwärtig über Wasser. Nicht auszudenken, ginge sie diese Vereinbarungen nicht ein. Die europäischen Völker, die den Volkswirtschaften den Namen geben, kämen in größte Not.

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Die Demokratie verkümmert in den Schluchten zwischen Anspruch und Alltag  

Jürgen Habermas spricht zur Krise der Europäischen Union am 16. Juni 2011 in der Berliner Humboldt-Universität (Foto Nikolas Becker, wikimedia commons)

Ob in einer Zweierbeziehung, in einer Organisation oder in der Gesellschaft: Die Qualität der Öffentlichkeit – was bekannt wird und wie darüber diskutiert wird, wer mitreden kann und wer nicht, was verschwiegen und versteckt, worüber getäuscht und gelogen wird – bleibt im Guten wie im Schlechten nicht ohne Folgen für das Zusammenleben und -arbeiten. Deshalb drängt die aktuelle Frage, deshalb herrscht eine große Beunruhigung, wie es mit der modernen Öffentlichkeit und ihren digitalisierten Verbreitungsmedien weitergehen wird. Jürgen Habermas hat 1962 mit seiner berühmten politikwissenschaftlichen Habilitationsschrift „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ die Stichworte geliefert und sich jetzt, im Alter von 92 Jahren, in einem grundlegenden Aufsatz „Überlegungen und Hypothesen zu einem erneuten Strukturwandel der politischen Öffentlichkeit“ den Digitalisierungsprozessen zugewandt. Dabei diskutiert er auch „die politische Regression, in deren Sog seit dem Ende des vergangenen Jahrhunderts fast alle Demokratien des Westens geraten sind.“

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Inflation ist der bequemste Weg, Schulden los zu werden

Das muss man der Bildzeitung lassen: Wenn es darum geht, Denkfaulheit in eine Schlagzeile zu kleiden, ist sie Spitze: „Kanzler, wir können uns das Leben nicht mehr leisten“ (03.02.22) Die inflationäre Entwicklung unter besonderer Berücksichtigung der Schweiz hat Urs P. Gasche auf Infosperber analysiert.

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„Seems like everybody’s got a price“

Intromusik: terrasound.de

„Alles hat seinen Preis“ ist eine Lüge, die es allerdings im Laufe der Zeit geschafft hat, der Wahrheit ziemlich nahe zu kommen. Die New York Times, die „das wichtigste Abonnement für alle englischsprachigen Menschen“ werden möchte, hat Wordle gekauft – ein Spiel, „aus Liebe“ erdacht, zu Geld gemacht. „Seems like everybody’s got a price“, singt Jessie J.

Geschrieben und gesprochen von Joe Kerr

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Racket – moderne Herrschaft auf den Begriff gebracht?

Der Herr aus dem Siemens Zentralvorstand war für Compliance zuständig, ein in den Nullerjahren eingemeindetes Wort, das anzeigt, was damals vermehrt in den Schlagzeilen auftauchte. Herr Radomski stand der Anti-Korruptionsabteilung seines Hauses vor, und diese Sache machte dem Siemens Vorstand gerade schwer zu schaffen. Einer der ihren hatte den Chef einer Pseudogewerkschaft mit 30 Millionen Euro geschmiert, um gegen die IG Metall eine Art Bollwerk aufzubauen. Jürgen Radomski war zum Rücktritt gezwungen, weil seine Stabsstelle eine Art Krähennest war. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Es war die Staatsanwaltschaft, die seinem Schmiergeld transferierenden Vorstandskollegen auf die Spur kam. Dieser und der Fake-Gewerkschafter wurden zu Haftstrafen verurteilt. Leute wie den genannten Herrn hat man vor Augen, wenn man zu der in dem Buch „Die Politik der Rackets“ entfalteten Theorie passende Gesichter sucht.

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Begräbt Staatsmacht grüne Ideale?

Intromusik: terrasound.de


Schaffen die Grünen den Spagat? Wenig Zeit, harte Herausforderungen und eine neue Führung der Öko-Partei: Der Politikwissenschaftler und Grünen-Experte Hubert Kleinert im Gespräch mit Horand Knaup und Wolfgang Storz

Wie sieht die Sündenregister-Waage aus?

«DIE ZEIT» hat Mitte Januar der Forderung von 73 deutschen «Russland-Spezialisten» Raum gegeben, die bisherige deutsche Russland-Politik der Worte sei endlich aufzugeben und es sei zu «Taten» gegen Russland überzugehen. Der auf den postsowjetischen Raum spezialisierte deutsche Konfliktforscher Leo Ensel konnte ob der Argumentation solcher Forderungen nicht anders, als für Infosperber unter dem Titel „Deutschlands Crème der Russlandkritiker giesst Benzin ins Feuer“ ebenfalls in die Tasten zu greifen. Ein Gastkommentar, den bruchstücke mit freundlicher Genehmigung von Infosperber übernimmt.

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Einmal waschen, schneiden, Mozart bitte

Intromusik: terrasound.de

Föhnen auf den Brettern, die die Welt bedeuten, Färben zu Klängen der Klassik: Mit einer kreativen Protestaktion haben niederländische Künstlerinnen und Künstler für die Öffnung der Kultureinrichtungen des Landes demonstriert – welch ein Unterschied zu den braunen Brüllern, die vor Privatwohnungen von Politikern „spazieren gehen“.

Geschrieben und gesprochen von Joe Kerr

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Abseits stehen ist keine Option

Ukrainischer Sommer (Foto: Yevhen auf Pixabay)

„Wenn du Frieden willst, rüste zum Krieg.“ Die alte römische Lehre gilt bis heute, angesichts des immer gewaltigeren russischen Aufmarsches an der Grenze zur Ukraine und der neuerlichen Bedrohung nicht nur für ihre Souveränität und ihren Bestand, sondern für die Sicherheit und Friedensordnung des gesamten Kontinents. Niemand im Westen will und wird für die ehemalige Sowjetrepublik, die in die EU und Nato strebt, Krieg führen gegen die Atommacht Russland. Die Folgen wären unabsehbar. Aber abseits stehen ist keine Option.

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Im Schraubstock

Intromusik: terrasound.de

Rechts lauert die AfD, und auch die Mitte ist besetzt. Die Räume für die CDU sind nach der Wahlniederlage von Armin Laschet eng geworden, die CDU sucht ihren Platz. Horand Knaup und Wolfgang Storz diskutieren, ob ein konservativ-nationaler Auftritt ein mögliches Erfolgsrezept sein könnte.

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