
Wer in den 60er Jahren groß wurde, durfte im Fernseher Bonanza erleben, Hoss, Adam und Little Joe, die Jungs von der Ponderosa-Ranch. Wer in den gegenwärtigen Vereinigten Staaten groß wird, der muss mit den Bonanza Billionaire leben, den drei Multimilliardären, denen die Hälfte des US-amerikanischen Privatvermögens zukommt. Im Fernsehen oder beim Nachfolger Netflix gäbe ein solches Schurkenstück vielleicht einen netten Plot ab, aber wer möchte in der Realität einer solch extremen Klassengesellschaft leben? Der von Hegel „geistiges Tierreich“ genannte Kapitalismus kennt in den USA besonders kapitale Exemplare. Das Gehege fehlt weitgehend, die Wildbahn ist frei. Doch das könne sich ändern, lautet die These des Buchs. Die Chance für eine Einhegung stünde gut; selbst ein demokratischer Sozialismus sei nicht mehr ausgeschlossen.
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