
„Wir Menschen sind stets mehr unsere Zufälle als unsere Wahl“1, stellt der Philosoph Odo Marquard fest und rechtfertigt damit eine gern verdrängte Störung des absichtsvollen Lebens. „Hufeisen bringen Glück, auch wenn man nicht daran glaubt.“ Für den Nobelpreisträger Niels Bohr, dem dieses Zitat zugeschrieben wird, war der Zufall in der Mikrophysik allgegenwärtig. Doch nicht nur die Wissenschaften hadern mit dem Zufall. Zufälle sind weder logisch, noch kann man ihnen für den Verlauf der Geschichte etwas Vernünftiges abgewinnen. Sie stören einfach den hegelianischen Weltgeist, passen nicht ins Konzept und halten uns ab vom Geplanten. Schließlich betreibt niemand ein Geschäft, um dann wegen einer grassierenden Infektion monatelang zu schließen. Was ist zu halten von den Störungen der Lebensentwürfe in Zeiten der Corona-Pandemie?
Weiterlesen →







