
Vor hundert Jahren knüpfte Leo Trotzki das Gelingen des Sozialismus an die permanente Revolution. Daraus wurde nichts. In der Gegenwart knüpft der oberste Funktionär der deutschen Universitäten und Fachhochschulen, der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz Peter-André Alt, an den revolutionären Russen mit einem steilen Vergleich an. „Die deutsche Hochschulpolitik bietet das Bild eines weichgespülten Trotzkismus,“ schreibt er in dem Buch „Exzellent!?“ und fährt fort: „sie folgt dem Modell der permanenten Reform. Seit 50 Jahren wird an Institutionstypen, Karrierewegen, Qualifikationsprofilen und Lehrplänen herumgeschraubt, als handele es sich um beliebig einsetzbare Bauteile.“ Gleichwohl könne die deutsche Universität jeden Vergleich mit den englischen und amerikanischen Hochschulen bestehen, lautet Alts verblüffendes Urteil. Exzellent eben, ohne Fragezeichen. Ein erstaunlich abrupter Befund nach über zweihundert Seiten Beschreibung eines permanenten Niedergangs.
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