
Sich empören zu können, ist wichtig. Weil es ohne Empörung keinen wirksamen Aufstand gegen zynische Machtanmaßung und dreiste Privilegien gibt. Empörung mobilisiert, auch weil sie eine starke Lustkomponente hat. Ohne die Lust sich zu empören, hätten wir wohl viel schlimmere politisch-gesellschaftliche Verhältnisse auf diesem Planeten. Moralische Empörung kann allerdings auch zum Gegenteil führen, zum gesellschaftlich Schlechteren. Empörung wird problematisch, wenn sie im Kurzschluss, im Reflex und ohne Abwägung der Zusammenhänge losbricht. Ich will diese Kurzschluss-Moral an zwei aktuellen Beispielen der Corona-Politik darstellen, an der Impf-Priorisierung und am Immunitätsausweis.
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