
Der Unterhaltungswert der Schweizer Öffentlichkeit rangiert nur knapp hinter der Mannschaftsstärke ihrer Volkswirtschaft, die gerade zur wettbewerbsfähigsten der Welt gekürt wurde. Die eidgenössische Fußballnationalmannschaft, „Nati“ genannt, steht, anders als die deutsche, im Viertelfinale der Europameisterschaft; hineingezittert ins Achtelfinale hatten sich beide. In einem offenen Brief an die Nation, an alle „lieben Schweizerinnen und Schweizer“, leistete Nati-Trainer Vladimir Petkovic vor dem „Spiel der letzten Chance“ gegen die Türkei und nach der 0:3 Niederlage gegen Italien eine Art Rütli-Schwur: „Wir wollten Euch eine magische Nacht schenken. Euch stolz machen auf uns und auf unsere Schweiz. Wir wollten Euch nach den vielen Entbehrungen der langen Zeit der Pandemie glücklich machen mit einem Sieg gegen Italien.“ In den Tagen zuvor kannten die Schweizer Medien vor allem ein Thema, die Figaro-Affäre. Die Tage danach sprechen für sich selbst.
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